FinOps: Eine Bestimmung von Begriffen und Zielen
FinOps schon im Einsatz oder erst geplant? Diese kleine Einleitung vor dem eigentlichen Blogthema soll nochmals kurz die FinOps-Basics zusammenfassen.
Die FinOps Foundation ist kein Hersteller und FinOps kein Produkt. Vielmehr ist die FinOps Foundation eine unternehmensübergreifende Plattform, in die 5.400 Mitarbeiter aus 1.500 verschiedenen, global agierenden Firmen ihre Best Practices einbringen: Reine Synergie, aus der dann Standards entwickelt werden, die die FinOps-Methodik damit zum State of the Art bei der Betrachtung von Financial Operations (eben der „FinOps“) im Kontext des Cloud Financial Management machen. Mit welchem Ziel?
Die Verantwortlichen in den Unternehmen, die mit der FinOps-Methodik noch nicht vollkommen vertraut sind, gehen oft fälschlicherweise davon aus, dass das Ziel von FinOps darin besteht, in der Cloud Geld zu sparen. Das eigentliche Ziel von FinOps ist es jedoch, aus jedem Euro, der in die Cloud investiert wird, den größtmöglichen Nutzen zu ziehen.
Ein wichtiger Teilaspekt von FinOps ist dabei das Thema Automatisierung.
Was hat FinOps mit Automatisierung zu tun?
Viele Unternehmen investieren in ihr Cloud Financial Management und führen die FinOps-Methodik ein. Je nach dem vorhandenen Know-how ist der Grad der Umsetzung jedoch verschieden – anders ausgedrückt, es gibt Lücken in der Fähigkeit, das Programm angemessen umzusetzen. Die Rede ist hier vom Fehlen jeglicher Automatisierung. Sie ist jedoch eine Grundvoraussetzung, um die eigene FinOps-Strategie auf eine höhere Stufe zu heben.
Warum? Ganz einfach. Durch die Automatisierung können Unternehmen sich wiederholende, manuelle Aufgaben reduzieren und damit Zeit und Geld sparen. Wie aber steigt man in diese Automatisierung ein?
Automatisierung? Das sind wichtige Vorüberlegungen
Bevor Sie in irgendeine Art von Automatisierungstechnologie investieren, ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Team auch bereit ist, diese auch zu verwenden. Technologie ist nur ein Teil der Lösung – Organisationen müssen genau einzuschätzen wissen, an welchem Punkt ihrer FinOps-Reise sie sich befinden, die FinOps-Methodik verstehen, die wichtigsten FinOps-Stakeholder identifizieren und sicherstellen, dass Beschaffungs-, Finanz- und Engineering-Teams an einem Tisch sitzen.
Das A und O: Erfahrene Fachkräfte
Weltweit haben Unternehmen den Wert des FinOps-Ansatzes erkannt und wollen ihn realisieren. Dazu sind zunächst jedoch das richtige Fachwissen bzw. die richtigen personellen Ressourcen erforderlich. Also werden entsprechende Teams aufgebaut: Untersuchungen stellen ein Wachstum von 75 % bei der Anzahl der FinOps-Teams fest.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder übernehmen die entsprechenden Mitarbeiter – neben ihren anderen Aufgaben – auch die FinOps-Umsetzung, oder sie sind speziell und ausschließlich dafür angestellt. In jedem Falle ist die Thematik sehr schulungsintensiv. Andernfalls ist eine erfolgreiche Implementierung von FinOps nicht möglich. Erforderlich sind erfahrene Fachleute, die den Aufbau von Prozessen in der Praxis übernehmen.
Die Beschaffung muss unbedingt in den Prozess einbezogen werden
Beschaffungsteams sind der Kitt, der FinOps zusammenhält. Die Beschaffung muss von Anfang an in den gesamten Prozess mit einbezogen werden - nicht erst an dem Punkt, an dem die Rechnung eines Lieferanten per Post eingegangen ist.
Anstatt das Beschaffungsteam im Backend des Prozesses „herumwurschteln“ zu lassen, muss diesem die Möglichkeit eingeräumt werden, Maßnahmen proaktiv einzuleiten. FinOps sieht hier die Schaffung eines kohärenten, zentralisierten Teams vor, das die Beschaffung einschließt und sie dadurch direkt in den Entscheidungsprozess integriert.
Auch das Engineering-Team muss mit an Bord
Auch das Engineering-Team ist unerlässlich, wenn es darum geht, im Rahmen von FinOps einen Automatisierungsprozess voranzutreiben: In diesem Team ist das Wissen darüber vorhanden, wer Cloud-Ressourcen verwendet und wie diese Ressourcen verwendet werden sollten.
Das Engineering-Team wird besonders von der Automatisierung profitieren, da ihm durch die Kontrolle hinsichtlich der Cloud-Nutzung die Möglichkeit gegeben wird, auch die damit zusammenhängenden Ausgaben nach- und damit zuzuweisen. Wenn man das Ziel der Automatisierung damit definiert, ungenutzte Ressourcen zu identifizieren und dieses Problem zu beheben, bedeutet die Automatisierung hier einen gewaltigen Schritt in Richtung Optimierung.
Ist die Zusammenführung von Engineering- und Beschaffungsteams erst einmal vollzogen, können Unternehmen auf dieser Basis dann robustere Strategien für die effiziente Verwaltung ihrer der Cloud-Ausgaben entwickeln: So können Engineering-Teams mit Hilfe der FinOps-Automatisierung Vorschläge für Verbesserungen umsetzen, die von den Finanz- und Beschaffungsteams identifiziert wurden. Parallel gewinnen die Finanz- und Beschaffungsteams ihrerseits Einblicke in geschäftskritische Nutzungsanforderungen, die das Handeln des Engineering-Teams bestimmt.
Fazit: Die Automatisierung trägt dazu bei, die Anzahl derjenigen, sich stetig wiederholenden, manuellen Aufgaben zu reduzieren, die letztendlich zu den bekannten Kostenüberschreitungen führen.
Bevor ein Unternehmen die FinOps-Methodik jedoch entweder neu einführt oder aber seine bereits vorhandenen FinOps Prozesse ausreift, muss es Ziele für die Integration der Automatisierung formalisieren, da mit Sicherheit unternehmenskritische Fragen berührt werden.