Wann Showback – wann Chargeback?
Die Gründe für die Anwendung verschiedener Modelle liegen meist in der Unternehmenskultur. Unternehmen mit einer Showback-Kultur sehen die IT in der Regel als Service, um die Geschäftsanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig den BU-Verbrauch zu identifizieren.
Unternehmen mit einer Chargeback-Kultur richten den IT-Wert an den Kosten aus, sodass BUs als Verbraucher wahrgenommen werden, die stets die Kontrolle über ihre Ausgaben haben. Was sind die Folgen, wenn Showback oder Chargeback nicht implementiert werden? Bevor diese Frage beantwortet werden kann, ist der Blick zunächst auf das so genannte Eiserne Dreieck zu richten, das mit Showback und Chargeback in engem Zusammenhang steht.
Viele Unternehmen verwenden als Denkmodell das, im wirtschaftlichen Zusammenhang unter anderem aus dem Projektmanagement bekannte, so genannte Eiserne Dreieck, welches Kosten, Qualität und Geschwindigkeit in Beziehung setzt. Es macht anschaulich, welche Auswirkungen es hat, wenn man einer von drei wichtigen Größen vor den beiden anderen Priorität einräumt.
Ein Beispiel. Die Größen sind Geschwindigkeit, Kosten und Qualität. Wird die Geschwindigkeit erhöht, steigen die Kosten, in der Regel aber sinkt die Qualität. Konzentriert man sich auf Qualität, opfert man demzufolge oftmals Kosten und Geschwindigkeit.
Die Verwendung des Eisernen Dreiecks ermöglicht es Unternehmen, die Auswirkungen einer Entscheidung zu analysieren. Gerade hinsichtlich des Gleichgewichts zwischen Qualität, Geschwindigkeit und Kosten ist dies natürlich essentiell wichtig, wenn es um Entscheidungen im Bereich der Cloud-Migration geht.
Nun ist es oft zu beobachten, dass sich Unternehmen während der Migration, also noch ganz am Anfang ihrer Cloud-Reise, gegen die Verwendung von Chargeback- oder Showback-Modellen entscheiden.
Das ist in einer Phase verständlich, in der etwa Geschwindigkeit als wichtigster Faktor gilt und höchste Priorität hat. Die Gründe können vielfältig sein – vielleicht läuft ein Rechenzentrumsvertrag aus oder die Hardware ab. Wenn aber Geschwindigkeit Priorität hat und die Kosten erstmal keine Rolle spielen, liegt die Überlegung nahe, dass es in diesem Moment wenig Vorteil bringt, die Kosten der einzelnen Workloads anzuzeigen.
Verliert Geschwindigkeit in der Folge stetig an Priorität, erfolgt parallel dazu jedoch leider oft die Erkenntnis, dass die Kosten steigen, die Cloud-Ausgaben außer Kontrolle geraten, keine verlässlichen Prognosen erstellt und damit und auch keine realistischen Budgets festgelegt werden können.
An diesem Punkt der Cloud-Reise erhebt sich in der Regel die Forderung nach einem Cloud Financial Management, das in der Lage ist, diese Herausforderungen zu meistern. So wie etwa FinOps: Denn hier sind Methoden eingebaut, die Entscheidungen hinsichtlich des Dreiecks steuern, bevor sich ein Missverhältnis mit unerwartet hohen Kosten auftut. So wie etwa Showback oder Chargeback.