Was ist der Unterschied zwischen Showback und Chargeback?
Showback
Showback schafft eine Struktur, mit der ein Unternehmen seinen einzelnen Business Units aufzeigen kann, wie viel sie, sei es für Anwendungen, Workloads, etc., in der Cloud ausgeben. Die ausgewiesenen Ausgaben beschränken sich bei diesem Modell jedoch nicht auf die spezifischen Cloud-Ressourcen jeder BU, sondern umfassen auch Kosten, die auf die gesamte Organisation verteilt sind.
Was heißt das?
Ein Beispiel dazu. In einem Unternehmen mit 10 verschiedenen BUs gibt es Ressourcen, die alle gemeinsam nutzen, wie zum Beispiel das Netzwerk oder Speicher. Würde man einigen BUs einen bestimmten Prozentsatz dieser Kosten zuweisen, würde das deren spezifisches Budget aber bereits sprengen oder die für Ausgaben gesetzte Limits überschreiten. Wenn das Unternehmen diese Kosten jedoch nicht jeder einzelnen BU anteilig zuweist, erhält es leider auch kein vollständiges Bild der Cloud-Ausgaben seiner einzelnen Bereiche.
Eine „charmante“ Eigenschaft von Showback ist dabei, dass es allen im Unternehmen zeigt, was jede einzelne BU ausgibt. Wenn eine BU zum Beispiel 50 % mehr ausgibt als jedes andere Team, wird dies im Showback für alle deutlich sichtbar. Da sich niemand langfristig die Blöße geben will, als Kostenschleuder zu gelten, kann Showback natürlich dazu motivieren, sich über die eigenen Cloud-Ausgaben einmal ernsthaft Gedanken zu machen.
Showback stellt in gewisser Weise öffentlich an den Pranger und wird von vielen deshalb auch gerne als „Shameback“ bezeichnet; to shame = sich schämen; auch shame = Schande.
Chargeback
Beim Chargeback-Modell hingegen ziehen Unternehmen all ihre BUs für deren sämtliche Cloud-Ausgaben zur Rechenschaft, indem sie die Kosten jeder BU einzeln in Rechnung stellen. Da die entsprechende Belastung das Geschäftsergebnis der BU direkt schmälert, wird auch hier in der Regel die Motivation erzeugt, sich um ein ernsthaftes Ausgabenmanagement zu bemühen.
Die Gründe für die Anwendung verschiedener Modelle liegen meist in der Unternehmenskultur.
Unternehmen mit einer Showback-Kultur sehen die IT in der Regel als Service, um die Geschäftsanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig den BU-Verbrauch zu identifizieren.
Unternehmen mit einer Chargeback-Kultur richten den IT-Wert an den Kosten aus, sodass BUs als Verbraucher wahrgenommen werden, die stets die Kontrolle über ihre Ausgaben haben.