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BIM im öffentlichen Sektor: Aktueller Stand und Herausforderungen

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Die Einführung von Building Information Modeling (BIM) bei der öffentlichen Hand in Deutschland – ob auf Bundes-, Länder- oder Kommunalebene – hat in den letzten Jahren spürbar an Fahrt aufgenommen. Unser Beitrag bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Bauwesen auf Bundesebene und beleuchtet den strategischen Ansatz der Bundesregierung.

Die Digitalisierung des Bauwesens als strategisches Ziel der Bundesregierung

Die Digitalisierung des Bauwesens ist ein zentrales Anliegen der Bundesregierung. Bereits 2015 legte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit dem „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“ die Grundlage für die Einführung digitaler Prozesse im Bauwesen. Seitdem hat sich viel getan – dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere bei der Umsetzung in Bestandsbauten.

Der Weg zur Digitalisierung: Vom Stufenplan bis zu BIM Deutschland

Mit dem „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“ wurde ein Fahrplan entwickelt, der die schrittweise Einführung der digitalen Methode Building Information Modeling (BIM) beschreibt. Um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, wurde 2016 die Arbeitsgemeinschaft BIM4INFRA2020 ins Leben gerufen. Diese entwickelte essenzielle Dokumente wie Handreichungen, Muster-Auftragsinformationsanforderungen (AIA) und Muster-BIM-Abwicklungspläne (BAP). Die Arbeiten wurden 2019 abgeschlossen.

Ein entscheidender Schritt war 2020/2021 die Gründung von BIM Deutschland – dem nationalen Zentrum für die Digitalisierung des Bauens. Dieses bündelt alle bundesweiten Aktivitäten rund um BIM und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen (BMWSB) sowie dem Bundesministerium der Verteidigung (BMV) getragen.

Verbindlichkeit und Ziele: Der „Masterplan BIM für Bundesbauten“

Der „Masterplan BIM für Bundesbauten“ (Stand: September 2021) definiert konkrete Ziele für die Einführung von BIM. Ab Ende 2022 ist die Stufe 1 für alle neuen Bauprojekte des Bundes verpflichtend. Diese umfasst neun Anwendungsfälle, die sich auf die Projektvorbereitungsphase und die Planungsprozesse konzentrieren. Ziel ist es, den Lebenszyklusgedanken – von der Planung über die Nutzung bis hin zur Wartung und zum Rückbau – systematisch zu integrieren.

Zu den Anwendungsfällen der Stufe 1 gehören u.a.:

  • Bestandserfassung und Modellierung
  • Bauwerksdokumentation

Das Herzstück der Initiative bildet die Internetseite www.bimdeutschland.de, auf der alle relevanten Dokumente und Informationen zentral verfügbar sind. Seit 2024 steht zudem das „BIM-Portal“ mit zahlreichen Hilfestellungen bereit, um den Einstieg und die Umsetzung von BIM zu erleichtern.

Diskrepanzen bei Bestandsbauten

Trotz der ambitionierten Pläne gibt es noch Nachholbedarf. Ein Beispiel dafür sind die Richtlinien für Bestandsbauten des Bundes. Laut dem Stand von Juni 2021 liegt der Fokus hier weiterhin auf dem Datenaustausch mit 2D-DWG-Dateien – BIM wird nicht berücksichtigt. Diese Diskrepanz zwischen den strategischen Zielen und den tatsächlichen Richtlinien stellt eine Herausforderung dar, die angegangen werden muss, um eine durchgängige Digitalisierung sicherzustellen.

 

Pilotprojekte als Vorreiter

Ein Pilotprojekt im Bereich Hochbau zeigt, wie die Digitalisierung erfolgreich umgesetzt werden kann: Das Bundesamt für Strahlenschutz nutzt BIM für den Bau eines Forschungsgebäudes. Solche Vorzeigeprojekte dienen als Blaupause für die flächendeckende Einführung von BIM und bieten wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Methode.

Digitalisierung als notwendiger Wandel

Die Digitalisierung des Bauwesens ist eine zentrale strategische Entscheidung der Bundesregierung, um Effizienz, Nachhaltigkeit und Transparenz zu fördern. Während in einigen Bereichen – insbesondere bei neuen Bauvorhaben – bereits Fortschritte erzielt wurden, besteht bei Bestandsbauten noch Handlungsbedarf. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, bedarf es weiterer Anpassungen der Richtlinien und einer stärkeren Vernetzung der beteiligten Akteure.
Zentral bleibt: Mit BIM Deutschland, dem Masterplan und Pilotprojekten sind wichtige Meilensteine gesetzt, die die Zukunft des Bauens in Deutschland prägen werden.

Im zweiten Teil werfen wir einen genaueren Blick auf die Umsetzung in den Bundesländern: Welche Fortschritte gibt es, und wo bestehen noch Herausforderungen?

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