Wie kann APM konkret umgesetzt werden?
Der Prozess ermöglicht es Unternehmen, ihre Anwendungslandschaft zu dokumentieren und effizient zu steuern. Die Umsetzung einer APM-Lösung erfolgt in mehreren Schritten, die oft nicht sofort ersichtlich sind. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Phasen für ein erfolgreiches System:
Erfassung des Anwendungsbestands: Zu Beginn ist es entscheidend, einen vollständigen Überblick über alle genutzten Softwareanwendungen zu erhalten. Dies umfasst nicht nur die aktiv genutzten Anwendungen, sondern auch solche, die möglicherweise inaktiv sind, aber weiterhin Ressourcen beanspruchen. Um eine umfassende Erfassung zu gewährleisten, sollten alle Abteilungen einbezogen werden. Es ist wichtig, Informationen wie Vertragsdaten, Lizenzkosten, Nutzungsrechte und technische Details zu sammeln. Diese Daten bilden die Grundlage für spätere Analysen und Entscheidungen. Ein zentrales Repository oder eine Datenbank kann dabei helfen, diese Informationen strukturiert und zugänglich zu halten.
Zuordnung der Verantwortlichen: Nachdem der Anwendungsbestand erfasst wurde, müssen die Anwendungen den jeweiligen Verantwortlichen zugeordnet werden. Diese Personen sind in der Regel die Hauptnutzer oder die IT-Verantwortlichen, die für die Verwaltung und Wartung der Anwendungen zuständig sind. Es ist wichtig, dass diese Verantwortlichen über die Ziele und den Nutzen des APM-Prozesses informiert werden, um ihre Unterstützung und Zusammenarbeit zu sichern. Zertifizierungs-Workflows können dabei helfen, die Qualität der Anwendungsdaten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Informationen aktuell und korrekt sind. Dies optimiert die Nutzung der Anwendungen und erleichtert die Verwaltung.
Definition von Anwendungslebenszyklen: Jede Softwareanwendung durchläuft einen Lebenszyklus, der von der Einführung über die aktive Nutzung bis hin zur Stilllegung reicht. Es ist wichtig, diesen Lebenszyklus klar zu definieren, um die Verwaltung der Anwendungen zu erleichtern. Dazu gehört die Festlegung von Kriterien für die Einführung neuer Anwendungen, die regelmäßige Überprüfung der Nutzung und der Nutzenbewertung sowie die Planung für die Stilllegung oder den Ersatz veralteter Software. Ein gut definierter Lebenszyklus hilft dabei, Ressourcen effizient zu nutzen und sicherzustellen, dass nur Anwendungen im Einsatz sind, die einen echten Mehrwert bieten.
Bewertung der Anwendungsnutzung: Nicht alle genutzten Anwendungen bieten denselben Mehrwert für das Unternehmen. Daher ist es wichtig, die Nutzungshäufigkeit und die Relevanz der Anwendungen für die Geschäftsprozesse zu analysieren. Dies kann durch die Erfassung von Nutzungsdaten, Benutzerfeedback und die Bewertung der Integration in die Arbeitsabläufe erfolgen. Anwendungen, die selten genutzt werden oder keinen wesentlichen Beitrag zu den Geschäftsprozessen leisten, sollten kritisch hinterfragt und gegebenenfalls entfernt werden. Diese Analyse hilft dabei, die Effizienz der IT-Infrastruktur zu steigern und unnötige Kosten zu vermeiden.
Bestimmung des Geschäftsnutzens: Nach der Bewertung der Nutzungshäufigkeit ist es wichtig, den Geschäftsnutzen jeder Anwendung zu ermitteln. Dies umfasst die Analyse der Betriebskosten, der Lizenzgebühren und der Wartungskosten im Vergleich zum geschäftlichen Nutzen, den die Anwendung bietet. Anwendungen, die hohe Kosten verursachen, aber nur geringen Nutzen bringen, sollten überprüft und gegebenenfalls durch kosteneffizientere Alternativen ersetzt werden. Diese Bewertung ermöglicht es, fundierte Entscheidungen über zukünftige Investitionen zu treffen und sicherzustellen, dass die IT-Ressourcen optimal genutzt werden.
Fokussierung auf Prozessmanagement: Im letzten Schritt wird ein Framework für die kontinuierliche Überprüfung und Optimierung des Anwendungsportfolios implementiert. Dies umfasst regelmäßige Audits, die Überwachung der Nutzung und die Anpassung der IT-Strategie an die sich ändernden Geschäftsanforderungen. Ein effektives Prozessmanagement stellt sicher, dass die IT-Infrastruktur stets auf dem neuesten Stand ist und optimal zur Unterstützung der Geschäftsziele beiträgt. Durch die kontinuierliche Überprüfung können Engpässe identifiziert und behoben, Redundanzen vermieden und die Effizienz der Geschäftsprozesse gesteigert werden.