Cloud-Dienste haben großen Einfluss auf die Nutzung des Internets und auf die IT-Landschaft von Unternehmen. Mit der Einführung des Public Cloud Computing begannen die Unternehmen, ihre IT-Strategien auf einen hybriden oder vollständigen Public-Cloud-Ansatz umzustellen. Die Entwicklung von Cloud-Diensten hat in den letzten zehn Jahren an Reife gewonnen und Dienstanbieter wie Amazon, Google und Microsoft neigen dazu, ihre Produkte und Dienstleistungen „as a Service“ anzubieten.
Wir blicken genauer auf die bisherige Entwicklung von Cloud Governance und beleuchten die Relevanz von Microsoft 365 Evergreen Management.
Cloud Computing im Allgemeinen: Von geringer Akzeptanz zu absoluter Notwendigkeit
In den ersten Tagen des Cloud Computing war die Akzeptanz gering und Sicherheitsbedenken waren eine der wichtigsten Einstiegshürden für Unternehmen. Während sich das Cloud Computing auf den Umgang mit Datensicherheit und Datenschutz auswirkt, gibt es weitere Aspekte, bei denen Unternehmen ihre Governance-Strategien anpassen müssen, z. B. Rollen und Verantwortlichkeiten, Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Bereich, Akzeptanz und Unternehmenskultur, Service Level Management, Technologie, Konsumerisierung von Services und das so genannte „Evergreen Management".
In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der digitalen Transformation ist die Akzeptanz von Veränderungen nicht nur eine Notwendigkeit, sondern ein strategischer Imperativ. Heute tauchen wir in das Herzstück des Microsoft 365 Evergreen Management ein – ein paradigmenwechselnder Ansatz, der sicherstellt, dass Ihr Unternehmen nicht nur mit der Innovation Schritt hält, sondern auch von ihr profitiert.
Evergreen Management im Speziellen: Vom Ob zum Wie des Change Managements
Unter Evergreen Management versteht man das Management der kontinuierlichen Freigabe von Features und Funktionalitäten in öffentlichen Cloud-Diensten, um geschäftliche Vorteile zu erzielen und gleichzeitig ungünstige Nebenwirkungen zu vermeiden (Quelle: Microsoft Tech Community). Microsoft arbeitet ständig an Serviceverbesserungen, Fehlerkorrekturen und neuen Dienstleistungen, die den Tenants regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Zwar haben Unternehmen in On-Premises-Umgebungen mehr Kontrolle über solche Veränderungen, indem sie z. B. bestimmte Versionen aufschieben oder überspringen können, doch es entgehen ihnen auch Vorteile durch Updates, die zum Beispiel die Sicherheit verbessern.
Mit der Umstellung auf das Public-Cloud-Service-Modell tauschen Unternehmen einen Teil der Umgebungskontrolle gegen fortlaufende Funktionsaktualisierungen und -erweiterungen ein. Das traditionelle Change Management im Service Management wandelt sich zum Evergreen Management. Der Schwerpunkt verlagert sich von der Frage „Sollten wir eine Veränderung umsetzen?“ auf die Frage „Wie können wir unser Unternehmen am besten auf Veränderungen vorbereiten und sie effektiv und sicher nutzen?“
Die Disziplin des Evergreen Management kann aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden:
- Vermeidung von Nebenwirkungen oder Betriebsstörungen durch Änderungen und Stabilisierung des Betriebs
- Nutzung neuer Funktionalitäten und Maximierung des Mehrwerts für das, was Sie ohnehin bezahlen
Microsoft 365 Kunden beginnen meist mit Punkt 1 und etablieren Prozesse, um mit den Änderungen Schritt zu halten. Sobald diese Prozesse ausgereift sind, kann der Fokus auch auf Punkt 2 erweitert werden.
Wie sich das Evergreen Management auf die Cloud Governance auswirkt: Das sollten Sie beachten
Während die Bereiche Corporate-, IT-, Informations- und Daten-Governance in mehreren Entwicklungsschritten überarbeitet und erweitert wurden, ist Cloud Governance ein eher junger Bereich. Es gibt zahlreiche Definitionen des Begriffs „Governance“ in der IT und insbesondere bei Microsoft 365. Einige verwenden den Begriff, um eine Reihe von technisch gesicherten Konfigurationen oder Maßnahmen zur Vermeidung eines bestimmten Verhaltens zu beschreiben.