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Argumente für eine noch nie dagewesene Cloud Financial Management Strategie

A man in a suit and tie is smiling.
Nico RochowTeam Lead, Services
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Eigentlich sollte das Verlassen althergebrachter und veralteter Muster in Zeiten rasant wandelnder Technologien selbstverständlich sein. Doch ist dem wirklich so?  Im Folgenden geht es darum, wie man von nichts weniger als einen Paradigmenwechsel überzeugt.

Paradigmenwechsel statt reaktivem Agieren

Aus der Reihe „Meetings, bei denen man gerne dabei gewesen wäre“: Irgendwann muss irgendjemand aus dem Gefolge des chinesischen Kaisers in einem der damals womöglich noch „Besprechung“ genannten Treffen der verantwortlichen Würdenträger die Idee vorgetragen haben, die berühmte lückenlose, heute rund 6.200 Kilometer lange Mauer zu bauen.

Es wird sicherlich zu einigen Diskussionen gekommen sein. Allerdings gab es an vielen Stellen im chinesischen Reich schon seit Jahrhunderten einzelne, längere Schutzmauern – neu war also nur die zu Ende gedachte Idee, diese durchgängig auszubauen. Also so gesehen, zweifelsohne ein großes Vorhaben, aber - kein Paradigmenwechsel. Bei FinOps ist das etwas anders.

Wenn Sie also Ihre Chefetage von der Einführung einer FinOps-Strategie überzeugen wollen, dann machen Sie sich auf Diskussionen gefasst. Denn hier geht es um mehr als die Einführung eines neuen Kontrolltools: Es geht um einen vollkommen neuen Weg - und eine neue Kultur der Zusammenarbeit und Verantwortung für Cloud-Kosten.  
Sie sind von FinOps überzeugt? Wie aber machen Sie den Wandel auch allen anderen schmackhaft?

Eine umfassende Darstellung des Mehrwerts

Die Überzeugung der Unternehmensleitung von der Einführung einer FinOps-Strategie erfordert eine umfassende Darstellung des Mehrwerts, den dieser Ansatz im Vergleich zum traditionellen Cloud Financial Management bietet. Während Cloud Financial Management häufig auf eine reine Kostenüberwachung beschränkt ist und reaktiv agiert, stellt FinOps wie gesagt einen paradigmatischen Wandel dar, weil es sich um ein proaktives, kollaboratives Framework handelt, die es neu zu schaffenden, dezidierten Teams ermöglicht, informierte Entscheidungen zu treffen, um die Cloud-Nutzung konsequent an den geschäftlichen Zielen auszurichten und gleichzeitig Kosteneffizienz und Agilität zu maximieren.

Im Kern verbindet FinOps dabei technologische und betriebswirtschaftliche Ansätze. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung von Transparenz über Cloud-Kosten und -Verbrauch, der Etablierung klarer Verantwortlichkeiten und der Implementierung datenbasierter Entscheidungsfindung. Anders als im traditionellen Cloud Financial Management, bei dem Budgets zentral überwacht werden, sind die dedizierten FinOps Teams dazu befähigt, eigenständig ihre Ausgaben zu kontrollieren, die Ressourcennutzung dynamisch zu optimieren und dadurch sowohl Kosten als auch Leistungen im Gleichgewicht zu halten.

Dieser Ansatz ist besonders wertvoll in Unternehmen mit wachsender Cloud-Nutzung, wo ein flexibles und skalierbares Management erforderlich ist, um der zunehmenden Komplexität gerecht zu werden.

Wo liegt der geschäftliche Nutzen?

Der geschäftliche Nutzen einer FinOps-Einführung ist signifikant und vielschichtig. Ein zentraler Vorteil liegt in der Effizienzsteigerung: Durch Echtzeit-Transparenz über Cloud-Ausgaben können Budgetüberschreitungen frühzeitig erkannt und vermieden werden. Unternehmen, die FinOps implementiert haben, berichten von durchschnittlichen Einsparungen zwischen 20 und 40 Prozent durch Strategien wie optimierte Ressourcenzuweisung, den Einsatz von Reservierungen und die Nutzung von Spot-Instanzen. Das zeigt, wie man mit FinOps nicht nur Kosten senken, sondern auch die Grundlage für schnelleres Wachstum und Innovation schaffen kann.

Zusammenarbeit statt Silos

Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen. FinOps durchbricht organisatorische Silos, indem es die IT-Abteilung, das Finanzwesen und die Geschäftsbereiche zusammenbringt. Das ist der Angelpunkt des oben genannten Paradigmenwechsels: Eine Kultur der Kooperation wird vollkommen neu geschaffen. 
Diese Integration ermöglicht eine gemeinsame Verantwortlichkeit für Cloud-Ausgaben und eine stärkere Ausrichtung an den Unternehmenszielen. Gleichzeitig unterstützt FinOps eine Kultur der kontinuierlichen Optimierung, in der Daten und Analysen genutzt werden, um die Nutzung von Cloud-Ressourcen stetig zu verbessern.

Warum stoßen traditionelle Ansätze des Cloud Financial Managements so oft an ihre Grenzen? Es fehlt die bei FinOps in der Methodik enthaltene, iterative Optimierung. Ohne diese bleibt die Nutzung der Cloud oft ineffizient und Einsparpotenziale werden nicht realisiert. Reaktive Prozesse führen dazu, dass Probleme erst erkannt werden, wenn Kosten bereits außer Kontrolle geraten sind. Darüber hinaus fehlt es Fachabteilungen häufig an Transparenz und Eigenverantwortung, was auch oft zu Frustration und einer geringeren Akzeptanz von Cloud-Technologien führen kann.

Wie sollte FinOps eingeführt werden?

Die Einführung von FinOps sollte strategisch und schrittweise erfolgen, um den Übergang zu erleichtern und Vertrauen in den neuen Ansatz zu schaffen. Eine Pilotphase bietet die Möglichkeit, den Mehrwert anhand konkreter KPIs wie Kosteneinsparungen, verbesserter Ressourcennutzung und erhöhter Teamzufriedenheit zu demonstrieren. Gleichzeitig ist es wichtig, Mitarbeitende durch Schulungen mit den FinOps-Prinzipien vertraut zu machen und leistungsstarke Tools wie AWS Cost Explorer, Azure Cost Management oder spezialisierte Plattformen wie Apptio Cloudability zu integrieren. Entscheidend ist zudem die Förderung eines kulturellen Wandels, der ein „Cloud-Kostenbewusstsein“ in der gesamten Organisation verankert.

Kann sich ein Unternehmen eigentlich noch anders als für FinOps entscheiden? Selbstverständlich. Der Verzicht auf ein solch ausgereiftes Framework wie FinOps, das Synergien aus dem Wissen vieler Tausend, weltweit tätiger Experten, nutzt birgt allerdings erhebliche Risiken. Unternehmen könnten sich mit überhöhten Cloud-Kosten konfrontiert sehen, während Mitbewerber, die FinOps implementieren, agiler und kosteneffizienter agieren. Zudem kann die mangelnde Transparenz zu einer Unzufriedenheit innerhalb der Teams führen, was letztlich die Produktivität und Innovationsfähigkeit beeinträchtigt. FinOps ist nicht nur eine Methode zur Kostenoptimierung, sondern ein strategischer Schlüssel, um Cloud-Technologien effektiver und gewinnbringender zu nutzen.

Ein konkreter Vorschlag zur Einführung wäre die Initiierung eines Pilotprojekts, das den Mehrwert von FinOps belegt und als Grundlage für eine schrittweise Skalierung dient. Durch die Kombination von Einsparungen, Effizienzsteigerungen und einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Teams wird in der Regel schnell deutlich, dass FinOps weit mehr ist, als ein operatives Werkzeug – es ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

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Sie wünschen sich weiterführende Informationen?

Die Experten der FinOps Services von SoftwareOne stehen Ihnen zu einer weiteren Beratung jederzeit gerne zur Verfügung.

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Nico Rochow
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