5:46 Min. LesezeitCloud Services

Reserved Instances, Spot Instances & Co.: Sparmöglichkeiten in der AWS-Cloud

SoftwareOne blog editorial team
SoftwareOne RedaktionsteamTrend Scouts
An aerial view of a green field with a road in the middle.

Vom Gang in die Cloud versprechen sich viele Unternehmen Kostenvorteile – zu Recht. Aber leider ist das Sparen in der Cloud kein Selbstläufer. Wer bei AWS seine Cloud-Kosten senken möchte, sollte die Preisgestaltung von AWS verstehen und die verschiedenen Stellschrauben für die Kostenoptimierung kennen.

Nutzungsabhängige Preisberechnung

Die Preisgestaltung von AWS ist überwiegend nutzungsbasiert: Sie zahlen nur für die Services und Ressourcen, die Sie wirklich benötigen. Gleichzeitig will AWS Sie mit seiner Preisgestaltung dazu motivieren, möglichst viele Ressourcen möglichst lange und intensiv zu nutzen. Außerdem sollen Sie Ihre Nutzung möglichst gut planbar gestalten, damit AWS die eigene Ressourcenauslastung optimieren kann.

Im Klartext heißt das: Sie bekommen Rabatte für eine höhere Nutzung (Mengenrabatte), für Reservierungen (Reserved Instances) und für die Verpflichtung, Services über einen längeren Zeitraum zu in Anspruch zu nehmen (Savings Plans), aber auch, wenn Sie bereit sind, gerade ungenutzte Ressourcen zu verwenden (Spot Instances).

Darüber hinaus will Amazon Sie mit kostenlosen Kontingenten motivieren, neue Services auszuprobieren. Viele AWS-Services können Sie eine Zeit lang in einem bestimmten Umfang kostenlos nutzen. So haben Sie derzeit bei Amazon EC2 und Amazon RDS (Relational Database Service) 12 Monate lang ein kostenloses Kontingent von 750 Stunden pro Monat, Amazon Redshift und Amazon Sagemaker können Sie 2 Monate lang unentgeltlich nutzen.

Mehr ist weniger: Mengenrabatte

Wenn Ihr Verbrauch steigt, profitieren Sie von Mengenrabatten. Beispielsweise bietet Amazon S3 ein gestaffeltes Preismodell: In der Speicherklasse Standard zahlen Sie bis 50 TB Speicher monatlich 0,023 USD pro GB, bei 51-100 TB Speicher 0,022 USD und bei über 500 TB Speicher nur noch 0,021 USD pro GB. Auch die Zugriffsmuster sind preisrelevant: Bei seltenen Zugriffen auf langlebige Daten sinkt der Preis auf 0.0125 USD/GB; die Archivierung bei S3 Intelligent – Tiering kostet nur 0.0004 USD/GB (Instant Access). Auch die Kosten für Datenübertragungen sinken mit zunehmenden Datenmengen.

Weniger ist mehr: Right-Sizing

Auch wenn es AWS gerne sieht, wenn Sie möglichst viel verbrauchen: Ein geringerer Verbrauch ist dennoch billiger. Hier kommt Right-Sizing ins Spiel.

Right-Sizing bedeutet, genau die Cloud-Ressourcen, etwa Instance-Größen oder Speicher, zu wählen, die Sie für Ihre Workloads benötigen. Das beginnt bei der Cloud-Migration, bei der Sie die Cloud-Ressourcen – etwa die Größe der gebuchten Instanzen – entsprechend des tatsächlichen Ressourcenverbrauches Ihrer On-premises-Systeme dimensionieren sollten (dabei hilft das SoftwareOne Optimization and Licensing Assessment). Im laufenden Betrieb unterstützt der AWS Trusted Advisor Sie dabei, nicht ausgelastete Ressourcen wie EC2- oder RDS-Instanzen, EBS-Volumes, Redshift-Cluster oder Load Balancer zu finden und die Ressourcen-Buchung an eigene Nutzungsmuster anzupassen.

Erfolg ist planbar: Reserved Instances und Savings Plans

Wie schon erwähnt: Wenn Sie AWS helfen, seine Ressourcenauslastung zu planen, belohnt der Anbieter Sie mit Rabatten. Bei der Nutzung von Amazon EC2 Reserved Instances (RI) oder Savings Plans sparen Sie gegenüber den Preisen von On-Demand-Instances bis zu 72 Prozent. Bei Reserved Instances reservieren Sie feste Kapazitäten, während Compute Saving Plans es Ihnen erlauben, Instanzen zu wechseln und Workloads zwischen Regionen oder Services zu verschieben.

Savings Plans sind nicht nur für EC2, sondern auch für Fargate, Lambda oder Sagemaker verfügbar. Sie erhalten Rabatte (ebenfalls bis zu 72 Prozent bei EC2), wenn Sie sich verpflichten, diese Services in einem bestimmten Umfang für einen Zeitraum von einem oder drei Jahren zu nutzen.

Für beides stehen drei Zahlungsoptionen zur Verfügung. Bei kompletter Vorauszahlung (Upfront) für die gesamte Laufzeit gibt es den höchsten Rabatt, ohne Vorabzahlung den niedrigsten; die Option „Teilweise Vorauszahlung“ liegt dazwischen.

Tipp: Nützliche Tools von AWS helfen ebenfalls beim Sparen. Der AWS Cost Explorer hilft Ihnen, Ihre Cloud-Kosten zu verstehen, zu verwalten und zu optimieren, und AWS Auto Scaling macht das sogar automatisch, indem es die genutzten Ressourcen je nach Workload-Bedarf erhöht oder reduziert.

Nicht zu schnell klicken: Rabatte im Marketplace

Der AWS Marketplace ist ein kuratierter digitaler Katalog mit Tausenden Angeboten von Drittanbietern (ISVs), vor allem Software, aber auch Services. Die Beschaffung ist denkbar einfach – aber ein schneller Klick auf „Subscribe“ ist selten die kostengünstigste Option. Aus den jeweiligen Konditionen der Anbieter ergeben sich häufig Einsparpotenziale: Insbesondere längerfristige Verpflichtungen sowie individuell ausgehandelte Bedingungen bieten hier erheblichen Spielraum, den es auszunutzen gilt.

Um das jeweilige Potenzial wirklich nutzen zu können, sollten Sie Ihren konkreten Bedarf über einen längeren Zeitraum abschätzen können, die angebotenen Konditionen und Optionen genau prüfen und möglichst auch mit den Anbietern verhandeln. Das Maximum holen Sie mit Channel Partnern wie SoftwareOne heraus, die mit vielen ISVs individuelle Konditionen und Großhandelspreise ausgehandelt haben (per Channel Partner Private Offer, CPPO).

Lieber spontan: Spot-Instances auf EC2

Wer es spontaner mag, kann „Spot Instances“ buchen – nicht genutzte EC2-Kapazitäten in der AWS Cloud. Damit optimiert AWS die Auslastung seiner Infrastruktur. Spot Instances sind vergleichbar mit den Sparpreisen der Deutschen Bahn: Je geringer die Auslastung, desto höher der Rabatt. Amazon-EC2-Spot-Instances sind mit Nachlässen von bis zu 90 Prozent im Vergleich zum On-Demand-Preis verfügbar. Preise und Verfügbarkeit ändern sich im Laufe der Zeit je nach Angebot und Nachfrage; Sie können einen Höchstpreis angeben, den Sie zu zahlen bereit sind.

Aber Achtung: Während Sie in der Bahn niemand aus dem Zug wirft, wenn neue Fahrgäste zusteigen, sieht das bei Spot-Instances etwas anders aus. Denn AWS fordert die rabattierte Kapazität zurück, wenn sie wieder benötigt wird (also zum regulären On-Demand-Preis verkauft werden kann), oder wenn der Preis Ihren Höchstpreis übersteigt. Die Vorwarnzeit beträgt gerade einmal 2 Minuten.

Deshalb werden Spot-Instances für zustandslose, fehlertolerante, flexible Anwendungen empfohlen, zum Beispiel Big Data-Anwendungen, containerisierte Workloads, CI/CD, zustandslose Webserver, High Performance Computing (HPC) oder Rendering-Workloads. Zudem ist es sinnvoll, mehrere Spot-Instances oder andere Ressourcen für den automatischen Kapazitätsausgleich zu nutzen, etwa per Auto Scaling.

Die Königsdisziplin: Rabatte im EDP

Planung ist Ihnen doch lieber als Spontaneität? Die Königsdisziplin des vorausschauenden Sparens heißt AWS EDP – das AWS Enterprise Discount Program (AWS EDP). Es richtet sich speziell an größere AWS-Kunden mit umfangreicher Cloud-Nutzung (über 500.000 Euro jährlich) und langfristiger Wachstumsstrategie. Ähnlich wie bei Savings Plans gibt es Rabatte, wenn sich ein Kunde möglichst langfristig zu möglichst hoher Cloud-Nutzung verpflichtet (Commitment). Je höher die zugesicherten Cloud-Ausgaben und je länger die Laufzeit (bis zu 5 Jahren), desto höher der Rabatt.

Anders als die bisher genannten Sparmöglichkeiten betrifft das AWS EDP aber die komplette AWS-Nutzung und deckt die meisten Services ab – sogar Marketplace-Käufe (bis maximal 25 Prozent des Gesamt-Commitments). Commitment und Preisnachlass beziehen sich auf den Endpreis aller genutzten Ressourcen. EDP kann daher möglicherweise mit anderen Sparoptionen wie Savings Plans kombiniert werden – das ist in der Praxis allerdings Verhandlungssache.

Was heißt das für Sie? Ihre Kostenvorteile hängen direkt von der Höhe und Dauer Ihrer Cloud-Nutzungsverpflichtung ab und damit von der Genauigkeit, mit der Sie Ihre künftige AWS-Nutzung prognostizieren können. Deshalb können Unternehmen von der Zusammenarbeit mit einem zentralen Cloud-Sourcing-Partner wie SoftwareOne profitieren, der ihre Cloud-Landschaft und Nutzung genau kennt, punktgenaue Prognosen für EDP-Commitments erstellen und sie auch bei den EDP-Verhandlungen unterstützen kann.

AWS Partner Premier Tier Services logo

Sie möchten mehr darüber wissen, wie Sie den AWS Marketplace und das AWS EDP optimal nutzen und dabei Ihre Cloud-Kosten erheblich senken können?

Dann legen wir Ihnen dieses Whitepaper ans Herz:

Aerial view of rice terraces in guangdong, china.

Gerne werden unsere Experten mit Ihnen umgehend Kontakt aufnehmen!

Geben Sie uns bitte einige Stichpunkte zu Ihrem Anliegen, damit wir Sie direkt den richtigen Ansprechpartnern zuordnen können.

Gerne werden unsere Experten mit Ihnen umgehend Kontakt aufnehmen!

Geben Sie uns bitte einige Stichpunkte zu Ihrem Anliegen, damit wir Sie direkt den richtigen Ansprechpartnern zuordnen können.

Autor

SoftwareOne blog editorial team

SoftwareOne Redaktionsteam
Trend Scouts

IT Trends und branchenbezogene Neuigkeiten