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Was kann die Oracle VM VirtualBox und was ist bei der Lizenzierung zu beachten?

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Mit der VM VirtualBox stellt Oracle eine plattformübergreifende Open Source-Virtualisierungs-Software zur Verfügung. Ein nützliches Produkt, das bei den Unternehmen gut ankommt. Allerdings stellten bislang viele Kunden fest, dass sie nach dem Download postwendend ein etwas alarmierendes Mail von Oracle erhielten: Unterlizenzierung! Was es damit auf sich hat und was die Verantwortlichen tun sollten, erläutert dieser Blogartikel. 

Was ist die Oracle VM VirtualBox?

Lassen wir zunächst den Hersteller selbst sprechen.

Laut Oracle ist die Oracle VM VirtualBox die weltweit beliebteste, plattformübergreifende Open Source-Virtualisierungs-Software. Mit ihr können, so der Hersteller weiter, „...Entwickler Codes schneller bereitstellen, indem sie mehrere Betriebssysteme auf einem einzigen Gerät ausführen. IT-Teams und Lösungsanbieter verwenden VirtualBox, um die Betriebskosten zu senken und die Zeit zu verkürzen, die für die sichere Bereitstellung von Anwendungen On-Premises und in der Cloud erforderlich ist.“
Besser kann man es nicht zusammenfassen. Doch kommen wir nun zum Kauf beziehungsweise der Lizenzierung der VM VirtualBox.

Wie ist Oracle VM VirtualBox erhältlich? Vorsicht, Stolperstein!

Oracle Virtual Box wird unter der GPLII Lizenz zur Verfügung gestellt. Allerdings nicht in der Enterprise Edition. Um diese zu erwerben, ist der Kauf einer kommerziellen Lizenz erforderlich.
Eine Sache muss hinsichtlich der verschiedenen Editionen der VM VirtualBox unbedingt beachtet werden: Das entsprechende Download-Portal ist eher unübersichtlich - es kann leicht geschehen, dass man versehentlich die falsche, kostenpflichtige Edition herunterlädt. 
Wie wir in unseren Blogbeiträgen schon des Öfteren beschrieben haben, betreibt Oracle ein Tracking der Downloads auf Domain Ebene. Wird die falsche VirtualBox Edition heruntergeladen, bekommt der Kunde in der Regel postwendend ein freundliches Mail aus einem der Oracle Service Center. 

Das liest sich dann wie folgt: 

Dear XY,
Thank you and your organization for being an Oracle VM VirtualBox and Oracle VM VirtualBox Extension Pack user. Oracle VM VirtualBox Ext pack is a licensed product and we could not find any licenses associated with your organization, the XYZ Company.  
Therefore, we would like to connect with you over a 30 mins call to discuss the use cases and assist you with appropriate licensing.  Are you available on Wednesday/Thursday sometime between 11:00 am CET – 14:00 pm CET to discuss further?
Best regards etc.

Zu Deutsch:

Sehr gehrter XY,
wir danken Ihnen und Ihrer Organisation, dass Sie Oracle VM VirtualBox und Oracle VM VirtualBox Extension Pack nutzen. Oracle VM VirtualBox Ext Pack ist ein lizenzpflichtiges Produkt. Wir konnten allerdings keine Lizenzen finden, die Ihrer Organisation, der Firma XYZ, zugeordnet sind.
Daher würden wir mit Ihnen gerne ein 30-Minütiges Telefonat vereinbaren, um Ihre Use Cases zu besprechen und Sie bei der entsprechenden Lizenzierung zu unterstützen. Sind Sie am Mittwoch/Donnerstag zwischen 11:00 und 14:00 Uhr MEZ für eine Gespräch erreichbar?
MfG etc.

Und übersetzt:

„Wir wollen Ihnen gerne VirtualBox-Lizenzen verkaufen.“

Idee und Realität 

Für ein beim Kunden in Nutzung befindliches Produkt eine Lizenz zu verkaufen, ist natürlich vollkommen in Ordnung. 

In der Praxis hat es sich jedoch erwiesen, dass die freundlichen Oracle Mitarbeiter aus dem Service Center ausschließlich die teure „VirtualBox Socket License“ erwähnen und es auch auf Nachfrage ablehnen, die günstigere „Named User License“ anzubieten. Selbst wenn man als Kunde von der günstigeren Variante weiß. Es ist schwierig bis unmöglich, mit den Oracle Mitarbeitern zu diskutieren, die darauf geschult sind, die Kommunikation in einer bestimmte Richtung zu lenken. 

Fazit

Technologisch gilt für die Oracle VM VirtualBox das, was man eigentlich über alle Produkte des Herstellers sagen kann: Innovativ und marktführend. Allerdings erfahren wir von immer mehr Kunden, dass sie wiederholt einen langwierigen, unverhälnismäßig hohen Aufwand betreiben mussten, um aus der geschilderten Lizenzierungs-Sackgasse wieder herauszufinden. 
Wobei rasches Handeln natürlich ganz klar dadurch erfordert wird, dass ja tatsächlich, wenn vielleicht auch irrtümlich, eine Unterlizenzierung vorliegt! 

Sollten Sie eine ähnliche Mail, die VM VirtualBox betreffend, bekommen haben? Dann vereinbaren Sie wie erbeten doch bitte umgehend das Telefonat – allerdings lieber zuerst mit einem der Experten des Oracle Advisory Services von SoftwareOne. 

Wir helfen Ihnen – schnell und unbürokratisch mit der korrekten und für Sie passenden Lösung.

AKTUELLER HINWEIS

Noch ein Nachtrag zum Thema „Hilfe“: Die Oracle Advisory Services und das App Modernisation Team von SoftwareOne haben gemeinsam eine Lösung entwickelt, um unsere Dienstleistung „Take Out von Oracle Java“ um eine Anpassung der betroffenen Applikationen zu erweitern. Alternativen zu Oracle Java waren 2023 durch die Änderung der Lizenzmetriken durch Oracle und die damit verbundenen, teils massiven Preiserhöhungen für viele Unternehmen attraktiv geworden. Mit der Suche und der Implementierung einer passenden Alternative inklusive einer App Anpassung können wir Ihnen nun einen holistischen Service anbieten, der - aus einer Hand - alle durch die Einsparung von „Oracle Java SE Subscription“ entstandenen Herausforderungen vollumfänglich löst.

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Sie wünschen sich weiterführende Informationen?

Fragen Sie jederzeit gerne uns, die Experten der Oracle Advisory Services von SoftwareOne.

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