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Wie erlangt ein Unternehmen, wie die Mitarbeiter KI-Kompetenz?

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KI oder auch AI: Alle reden von Künstlicher Intelligenz. Doch wie gelingt dem einzelnen Mitarbeiter, wie einer Firma der Einstieg? Wie kann man ohne großen Zeitaufwand die Basics dieser Technologie erlernen, um Entscheidungen für eine Anwendung im jeweiligen Business treffen zu können? Welchen Zeitrahmen muss eine Organisation demzufolge zur Umsetzung kleinerer oder größerer KI- oder AI-Projekte ansetzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Experte für Schulungen, Kursen und Tutorials zur KI, Arnold Oberleiter, in diesem Interview-Blogbeitrag.

KI: Eine Revolution?

Frage: „Herr Oberleiter, alle reden von KI. Vor 20 Jahren haben alle von „Second Life“ geredet. Second Life hat aber in der Rückschau nicht die ganze Menschheit erfasst. Wird sich auch KI relativieren oder ist es tatsächlich die neue Dampfmaschine? Anders gefragt: Wird nur „eine neue Sau“ durch das Dorf getrieben oder verschläft man jetzt den Anschluss?“

Arnold Oberleiter: „Die Analogie zwischen KI und "Second Life" ist interessant, aber es gibt natürlich starke Unterschiede zwischen den beiden Technologien. Einmal handelt es sich um eine Nische – einmal um einen Faktor, der tatsächlich rasant damit beginnt, die Weltwirtschaft zu bestimmen.“

Frage: „Wie genau definieren Sie die Nische?“ 

Arnold Oberleiter: "Second Life" war eine Online-3D-Welt, in der Benutzer interagieren und handeln konnten – oder noch können. Die Nische bildete sich hauptsächlich durch den Wunsch nach sozialen Interaktionen und den Austausch in einer virtuellen Umgebung. 
KI hat ein breiteres Anwendungsspektrum. Sie beeinflusst bereits verschiedene Sektoren, wie Gesundheitswesen, Bildung, Finanzen, Produktion, Transport und mehr. KI-Algorithmen treiben Innovationen in vielen Bereichen voran, einschließlich automatisierter Systeme, Datenanalyse, personalisierter Medizin und vieles mehr.“ 

Frage: „Damit sind natürlich auch Entwicklungsphase und Technologische Reife vollkommen anders einzuschätzen?“

Arnold Oberleiter: „Genau. "Second Life" war seiner Zeit voraus, aber es hatte auch seine technologischen Grenzen. Viele der Versprechen und Erwartungen waren möglicherweise, in Hinsicht auf die damals verfügbare Technologie, zu hoch gegriffen. 
KI hat sich über Jahrzehnte entwickelt und befindet sich derzeit in einer Phase intensiver Forschung, Entwicklung UND Anwendung. Die Technologie hat bereits beträchtliche Reife und Vielseitigkeit erreicht.“ 

Frage: „Daraus erklärt sich dann womöglich auch der starke Impact?“

Arnold Oberleiter: „Ja, und auch die Bedeutung für den Prozess der Transformation. "Second Life" hat nicht die transformative Wirkung auf die Gesellschaft und die Wirtschaft gehabt, die einige erwartet hatten.
KI jedoch hat das Potenzial, als "neue Dampfmaschine" zu wirken, weil sie die Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren und Probleme lösen, tiefgreifend verändern könnte. Sie könnte die Produktivität steigern, neue Arbeitsplätze schaffen und die Innovation in verschiedenen Feldern beschleunigen.

Frage: „Die Dampfmaschine war der Beginn der industriellen Revolution. Mit allen Vorteilen – und Nachteilen. Welche Fehler können wir heute vermeiden - und wie?“

Arnold Oberleiter: „Es ist wichtig, kritisch über die Zukunft der KI nachzudenken. Es gibt Herausforderungen und Risiken, einschließlich ethischer Überlegungen, Datenschutz und der Gefahr von Fehlinformationen und Missbrauch. Darüber hinaus könnte es auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft geben, die sorgfältig verwaltet und navigiert werden müssen.“

Frage: „Welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie?“

Arnold Oberleiter: „Die Erfahrung zeigt: Innovation passiert dort, wo Kapital hinfließt. Jeder, der die letzten Quartalsberichte von den großen Tech-Unternehmen gesehen hat, weiß, dass in KI viel Kapital fließt und dass dies aus gutem Grund passiert.“

Frage: „Was versprechen sich die Tech-Unternehmen?“

Arnold Oberleiter: „Der „Mehrwert“, den KI schaffen kann, ist enorm. Das verstehen große Unternehmen und wenn man dem Geld folgt, findet man normalerweise auch die Wahrheit. Deshalb bin ich überzeugt, dass KI im Rückblick als Durchbruch gesehen wird, ähnlich wie das Internet oder Smartphones. Ich denke, KI wird in den nächsten 10 Jahren so viele Dinge verändern, wie es kaum zu einem anderen Zeitpunkt der Geschichte geschehen ist.“ 

Frage: „Vielen bereitet KI Sorge. Wie fühlen Sie sich inmitten und als aktiver Gestalter dieser Entwicklungen?“

Arnold Oberleiter: „Ich bin froh, dass ich Teil dieser Zeit sein kann! Menschen befürchten, von Maschinen "ersetzt" zu werden. Ich frage dabei gerne, wann man sich das letzte Mal beklagt hat, dass man seine Teller nicht mehr selbst spülen "darf", sondern in die Spülmaschine gibt.
Es war schon immer so, dass gewisse Arbeiten ersetzt werden, sobald KI schneller, besser und günstiger ist, macht es einfach keinen Sinn mehr, diese Dinge selbst zu machen!“

Wie verschafft man sich und dem Unternehmen Know-how im Bereich Künstliche Intelligenz?

Frage: „Herr Oberleiter, sprechen wir konkret von den Schritten, die man unternehmen kann, um sich als Individuum oder als Mitarbeiter im Auftrag seines Unternehmens KI-Kompetenz zu verschaffen. 
Der IT Campus von SoftwareOne bietet eine ganze Reihe von Schulungen und Kursen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI/AI) an, bei denen auch Sie – als ausgewiesener Experte (1) auf diesem Gebiet – als Dozent fungieren.
Was ist Ihre Erfahrung? Nach wie vielen Kursen beziehungsweise welchen Kursen kann ein Laie mitreden? Anders formuliert: Wann kann er Fragen seines CEOs beantworten?“ 

Arnold Oberleiter: „Meiner Ansicht nach kann man bereits nach einem der vom IT-Campus angebotenen Tageskurse etwa – KI und Azure-in-a-Day –  „mitreden“. Danach hat man in der Regel einen guten Überblick und versteht, was es auf dem Markt gibt, wie die Technologien funktionieren und auch, wie man sie auf einfache Weise einsetzen kann. 
Da KI für die allermeisten Leute komplett neu ist, kann man auch nach einer intensiven Schulung von nur einem Tag mehr als nur mitreden – ich denke, man kann bei vielen Dingen regelrecht „glänzen“. Und natürlich auch Fragen des CEO gut beantworten. 
Das gilt besonders auch für die rechtlichen Herausforderungen beim Einsatz von KI zu denen ein besondere Kurs angeboten wird.“

Frage: „Gehen wir den nächsten Schritt: „Wann ist der Start in Projekte möglich? Können wir einen Experten, sagen wir einmal, einen Programmierer, in den Kursen des SoftwareOne IT Campus so ausbilden, dass er Projekte umsetzen kann?“

Arnold Oberleiter: „Ich glaube, dass jeder -  auch Nicht-Programmierer - bereits nach einem Tag Projekte umsetzen kann. Die Projekte richten sich dann eher an Dinge wie Bildererstellung für Webseiten oder für Social Media, Content-Erstellung mit KI, Datenanalyse etc.. 
„Komplette Projekte“ müsste man genauer definieren, denn je nach Projekt braucht man verschiedene Tools. Ich denke, einem Programmierer kann man sehr schnell beibringen, Chatbots zu bauen und diese in Webseiten zu integrieren. Ich nehme an, in 1-2 Tagen könnte ich auch das beibringen.“ 

Frage: „Das klingt so, als wäre das Entscheidende bei KI – wie schon bei der Dampfmaschine -  in der Hauptsache natürlich der gesunde Menschverstand in Zusammenhang mit der Fähigkeit zu unternehmerischem Denken. 
Dennoch, abschließend, Herr Oberleiter: Haben Sie eine Hausnummer für einen Zeitrahmen? Wie lange benötigt man, um nach einer abgeschlossenen KI-Schulung beim SoftwareOne IT Campus eine Lösung, die auf künstlicher Intelligenz basiert, im Unternehmen einzuführen  ?

Arnold Oberleiter: „Das kommt völlig auf die Branche an. Ein motiviertes Unternehmen, bei dem oft das Verfassen von Texten ansteht, kann wahrscheinlich schon am nächsten Tag sofort starten und Aufgaben in diesem Bereiche schneller erledigen.“

Frage: „Vielen Herzlichen Dank, Herr Oberleiter!“

Arnold Oberleiter: „Gerne ganz kurz: Arnie. Ich danke – und sage in diesem Sinne: Eine schöne Zukunft!“

 

(1) Was KI betrifft, fühlt IT Campus-Trainer Arnold Oberleiter eng am Puls der Zeit und publiziert seine Erkenntnisse auf diversen Plattformen. Man kann zum Beispiel seinen YouTube-Kanal abonnieren und findet „Arnie“ zudem auf Instagram und X (ehemals Twitter).

A close up of a white concrete wall.

Sie wünschen sich weiterführende Informationen?

Alle KI betreffenden Kurse und Schulungen des SoftwareOne IT Campus finden Sie hier - nach Themenschwerpunkten, Zielgruppen, Voraussetzungen, Dauer und Kosten im Detail beschrieben.

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