Genau wie digitale Streaming-Dienste das Geschäft der etablierten Kabel- und TV-Angebote auf den Kopf stellten, genießen ISVs mit ihren Cloud-basierten Bereitstellungsmodellen große Vorteile gegenüber traditionellen B2B-Softwareanbietern. Es fällt ihnen viel leichter, bestehende Kunden zu unterstützen, neue Kunden zu gewinnen und ihre Dienste weltweit zu skalieren. Im Gegensatz dazu müssen ISVs, die keine SaaS-Option anbieten, viel mehr Zeit und Energie für die Betreuung ihrer Kunden aufbringen.
Nehmen wir als Beispiel eine Anwendung für die Rechnungserstellung, die aktualisiert werden muss, um neuen gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen. Für einen ISV, der seine Software im SaaS-Modell anbietet, geht dies relativ schnell: Nachdem der Anbieter das Update überarbeitet, getestet und validiert hat, muss es nur noch alle seine Nutzer auf die neue Version in der Cloud umstellen. Auf der anderen Seite müssen ISVs, die ihre Software lokal beim Kunden installieren, das Update bei jedem einzelnen Kunden einspielen. Das heißt, dass jede einzelne Installation getestet und validiert werden muss.
Die meisten ISVs erkennen die Vorteile von SaaS. Die Umstellung erfordert jedoch Zeit, Mühe und Geld – Ressourcen, die in der Regel knapp sind. Unser NextGen ISV Modernization-Programm zielt darauf ab, diese Hindernisse zu beseitigen.
Die Transformationsreise von NextGen ISV
Wie genau funktioniert das Programm? Es beginnt mit einer ersten gemeinsamen Bewertung des ISVs durch die Teams von SoftwareOne und AWS. Es gilt festzustellen, ob der ISV sich für das Programm qualifiziert und ob es einen Business Case für die Transformation gibt.
Viele ISVs nutzen derzeit traditionelle Anwendungsarchitekturen, die auf kommerziellen Lizenz- und Datenbanktechnologien basieren. Diese Legacy-Architekturen verursachen hohe Kosten und ISVs können durch die Modernisierung ihrer Anwendungen und Datenbanken erhebliche Einsparungen erzielen. So lassen sich beispielsweise durch die Wahl einer Cloud-nativen Datenbank als Betriebsplattform teure Lizenzgebühren einsparen. Das senkt die Kosten für die Bereitstellung von SaaS und erhöht die Gewinnmargen des ISV. Das NextGen ISV-Programm ist auf ISVs ausgerichtet, die Anwendungen auf Basis von Windows- und Oracle-Technologien anbieten, einschließlich Windows Server, SQL Server und .NET.
Nach unserer ersten Bewertung versuchen wir, mehr über den ISV zu erfahren. Was sind seine Produkte und deren Wertschöpfung? Wie groß ist seine Kundenbasis? Wie sieht seine Infrastruktur aus? Wie werden die Produkte entwickelt? Hat der ISV eine agile oder DevOps- Arbeitskultur entwickelt? Wo sind die Lücken?
Anhand dieser Informationen organisieren wir einen sogenannten Envisioning Workshop, in dem wir beginnen, die Voraussetzungen für eine Transformation zu schaffen und eine Go-to-Market-Strategie zu entwickeln, um in Zusammenarbeit mit AWS das Geschäft des ISVs auszubauen.
Von hier aus erstellen wir eine Roadmap für die Produktmodernisierung. Dadurch wird nicht nur der Business Case untermauert, sondern auch die technischen Details validiert, eine AWS Well-Architected-Prüfung durchgeführt, die Kosten analysiert und der künftige Umsatz nach der Transformation prognostiziert. Dann geht es an das eigentliche Modernisierungsprojekt, bei dem in der Regel Microservices eingesetzt werden, um eine flexible, skalierbare und sichere Anwendung zu erstellen, die über AWS bereitgestellt werden kann.
Unser Programm bietet ISVs auch die Option auf fortlaufende Services und Support. Zum Beispiel haben ISVs, die bis dahin On-Premises-Software angeboten haben, nicht die nötige Betriebserfahrung für die Bereitstellung einer SaaS-Lösung mit dem dazugehörigen 24/7-Support, und haben daher zunächst betriebliche Unterstützung nötig. Nachdem wir die modernisierte Anwendung für die transformierte Software des ISVs fertiggestellt haben, erwäten wir weitere Möglichkeiten wie beispielsweise die Bereitstellung der SaaS-Anwendung über den AWS Marketplace. Außerdem sind in einigen Fällen auch vertiefte partnerschaftliche Aktivitäten mit SoftwareOne und AWS möglich, um Ihre Lösung einem breiteren Publikum zugänglich machen zu können.